Stress
Haben auch Sie sich schon gefragt, wie Stress ausgelöst wird und was in unserem Körper passiert, dass Sie sich gestresst fühlen?
Der natürliche Ablauf von Stress ist eigentlich ein Wunder der Natur. Durch die natürliche Stressreaktion ist der Menschheit über Millionen von Jahren möglich gewesen zu überleben.
Im Laufe unsere Evolution hat sich beim Menschen diese Stressreaktion entwickelt. Kampf/Flucht/sich tot stellen.
Die Anforderungen in der heutigen Zeit haben sich verändert, die Stressreaktion und der Ablauf sind jedoch gleich geblieben.
Auslöser für Stress
Damit es zu einer Stressreaktion kommt, benötigen wir zwei „Zutaten“
1. Stressoren – Belastungen von Außen (Zeitdruck, soziale Konflikte, hohes Arbeitspensum usw.)
2. Persönliche Stressverstärker – Persönliche Einstellungen und Motive (Wie wir die Situation bewerten).
Erst wenn beide Zutaten in Wechselwirkung kommen, wird eine Stressreaktion ausgelöst.
Auslösendes Organ für Stress
Wenn wir eine Situation als belastend bewertet haben, beginnt in Bruchteilen von Sekunden die natürliche Stressreaktion. Das auslösende Organ für Stress ist unser Gehirn.
Informationen die wir über unsere Sinnesorgane wahrnehmen werden an unser Gehirn weitergeleitet. Dort wird u. a. aus unseren persönlichen Erfahrungen entschieden gefährlich oder nicht gefährlich. (Bewertung)
Kommt unser Gehirn unter Rückgriff auf gespeicherte Erfahrungen zu der Einschätzung, dass eine bedrohliche oder nicht zu bewältigende Situation vorliegt, dann ruft es den Alarmzustand aus. Wir erleben Angst, Wut und geraten in Stress.
Die Stress-Achsen werden aktiviert.
Verlauf der beiden Stress-Achsen
ERSTE STRESS-ACHSE, DIE SYMPATHIKUS – NEBENNIERENMARK-ACHSE
Wenn eine Situation als gefährlich eingestuft wurde, sendet der Blaue Kern in unserem Gehirn den Botenstoffe Noradrenalin aus (passiert sofort, geht schnell). Dieser wiederum aktiviert den Sympathikus (Nervenstrang entlang der Wirbelsäule). Der Sympathikus schüttet weiteres Noradrenalin aus. Der Ausstoß von Noradrenalin stimuliert die Nebennierenrinde. Durch die Stimulierung beginnt die Nebennierenrinde das bekannte Stresshormon Adrenalin auszuschütten.
Wirkungen von Noradrenalin und Adrenalin sind u.a.
- erhöhten Puls,
- schnellere Atmung,
- Energiebereitstellung
Wir sind bereit für Kampf und Flucht.
Sofern es uns gelingt, im Zuge dieser ersten sympathischen Aktivierung der Gefahr zu entkommen bzw. sie aktiv zu bewältigen, erlöscht die initiale Aktivierung. Der blaue Kern stoppt die Aussendung von Noradrenalin, die sympathische Aktivierung nimmt ab, der Körper beruhigt sich und wir entspannen uns.
Haben wir die Gefahr oder bedrohliche Situation noch nicht bewältigt, wird die zweite Stress-Achse aktiviert.
ZWEITE STRESS-ACHSE, DIE HYPOTHALAMUS-HYPOPHYSE – NEBENNIERENRINDEN- ACHSE
Bei Aktivierung der zweiten Stress-Achse, wird unser Körper darauf vorbereitet, dass die Gefahr noch länger andauert (Beginnt nach ca. 20 – 30 Minuten).
Hier kommt es dann zu einer Menge aufeinander abgestimmter hormoneller Reaktionen. Unser Gehirn beginnt die beiden Hormone CRH und ATCH zu produzieren. Diese Wirkstoffe wiederum gelangen in unseren Blutkreislauf und regt in der Nebennierenrinde die Freisetzung von Kortisol an. Kortisol ist neben Adrenalin das zweite wichtige Stresshormon. Es macht eine breite Spannung von Stressanpassungen möglich, die von der vermehrten Bereitstellung des energiegelieferten Blutzuckers bis zur Feinabstimmung des Immunsystems reichen. Kortisol bereitet den Organismus auf eine länger anhaltende Auseinandersetzung mit einer gefährlichen oder belastenden Situation vor.
Damit es zu keinem Überschuss von Kortisol in unserem Körper kommt, wird regelmäßig der Kortisolspiegel von unserem Gehirn gemessen und selbst begrenzt.
Haben wir die belastende Situation die Stress verursacht hat bewältigt, wird die Produktion von Kortisol eingestellt und Erholungsphase beginnt.
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